Migrant:innen

Bist du in die Schweiz migriert und von häuslicher Gewalt betroffen?

Viele Betroffene sorgen sich um ihre Aufenthaltsbewilligung, wenn sie sich wegen häuslicher Gewalt trennen, in ein Frauenhaus gehen oder aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen. Eine Trennung kann zwar durchaus Folgen auf deine aufenthaltsrechtliche Situation haben, aber es gibt in der Schweiz Gesetze, welche dich davor schützen, das Land verlassen zu müssen.

Da die gesetzliche Situation komplex ist, ist es sehr wichtig, dass du dich frühzeitig von einer spezialisierten Beratungsstelle beraten lässt.

Jede Person hat Anspruch auf Beratung und Unterstützung, unabhängig von Staatsangehörigkeit und Aufenthaltsstatus.

In jedem Kanton gibt es eine Opferhilfeberatungsstelle, welche dich anonym und unter Einhaltung der Schweigepflicht über deine Rechte berät. In einigen Kantonen gibt es auch Fachstellen, die auf die Beratung von Migrant:innen spezialisiert sind wie zum Beispiel die FIZ (Kanton Zürich) oder frabina (Kantone Bern und Solothurn). Sollten die Mitarbeiterinnen deine Sprache nicht verstehen/sprechen, können sie einen/eine Dolmetscher:in für dich organisieren.

  • Häusliche Gewalt ist in der Schweiz verboten. Das steht so im Gesetz. Dein Partner oder deine Partnerin darf nicht psychisch oder körperlich gewalttätig werden, dich zu sexuellen Handlungen zwingen oder dich zu Hause einsperren. Passiert das, hast du das Recht auf Schutz. Es gibt viele offizielle Stellen, die dir helfen können.

  • Wenn du dich entscheidest, dich von deinem gewalttätigen Partner oder deiner gewalttätigen Partnerin zu trennen, ist das in der Schweiz erlaubt und möglich. Es gibt in der Schweiz keinen Zwang, in einer Ehe zu bleiben.

  • Sprichst du keine Landessprache, können Frauenhäuser, Opferberatungsstellen und die Polizei Dolmetscher:innen organisieren.

  • Droht dir dein Partner oder deine Partnerin mit Aussagen wie «Wenn du mich verlässt, musst du zurück in dein Land» oder «Wenn du mich verlässt, siehst du deine Kinder nie wieder?» Lass dich nicht einschüchtern und suche dir Hilfe.

  • Wir empfehlen dir, die Gewaltvorfälle zu dokumentieren. Dies kann ein wichtiges Beweismittel sein, wenn du eine Strafanzeige erstatten willst. Sorge unbedingt dafür, dass dein Partner oder deine Partnerin sie nicht finden kann.